Die Ausbildung zur Bestatterin – Umgang mit dem Tod und einfühlsame Begleitung
Penny Jaros | Bestatterin
MYMORIA Bestattungsboutique
Penny Jaros leitet die mymoria Bestattungsboutique in Köln – doch ihr Weg in die Bestattungsbranche war alles andere als vorhersehbar. Nach einem Studium der Philosophie und Politik arbeitete sie zunächst in der Filmbranche, bevor sie sich für eine Ausbildung zur Bestatterin entschied. In diesem Video erzählt sie, was sie an diesem Beruf fasziniert, welche Herausforderungen er mit sich bringt und warum Mitgefühl eine zentrale Rolle spielt. Außerdem gibt sie spannende Einblicke in die Ausbildung, den Arbeitsalltag und die vielfältigen Aufgaben – von der Planung und Durchführung von Bestattungen bis hin zur einfühlsamen Begleitung der Hinterbliebenen.

Penny Jaros
Bestatterin
Seitdem ich arbeiten konnte, habe ich das auch gemacht. Ob als Hotelfachfrau, Reinigungskraft, Musikerin, Verkäuferin oder als Besucherbetreuerin im Menschenaffenhaus. Ich habe alles genossen und aufgenommen. Meinen Bachelor der Philosophie- und Politikwissenschaft bereue ich nicht eine Sekunde. Auch wenn ich ihn bis heute beruflich nie genutzt habe, ist das Studium und alles was ich in dieser Zeit gelernt habe, in so vielen Momenten wertvoll. Nach dem Studium bin ich irgendwie beim Film gelandet. Fünf Jahre durfte ich alles Gute und Aufregende dieser Branche mitnehmen. Ich habe meine eigenen Grenzen getestet und gelernt, dass es kein Nein oder Probleme gibt, sondern nur Lösungen. So geht es nicht? Dann machen wir es eben anders!
Nach diesen „wilden“ Jahren wurde es für mich Zeit für etwas Anderes. Mit dem Gedanken Bestatterin zu werden, spielte ich tatsächlich schon öfter, aber die Reaktionen darauf verunsicherten auch mich. Doch dann stand ich einmal wieder auf einer dieser Beerdigungen, die so gar nicht passte und dachte: „Das muss doch irgendwie auch anders gehen“. Und dann habe ich mich doch getraut! Über die ehrenamtliche Ausbildung im Kinderhospiz zur Familienbegleiterin bin ich dann doch Bestatterin geworden. Alles, was ich bis hierhin gelernt habe, fügt sich nun zusammen.
Sterben ist genauso individuell wie das Leben selbst. Jeder Weg findet sein eigenes Ende und die Möglichkeit Menschen in dieser Situation so zu begleiten, wie es zu ihnen passt, erfüllt mich jeden Tag aufs Neue mit so vielen spannenden Gefühlen.